Havanna

Wie im Flug sind die 2 Wochen auf Kuba vergangen und die Heimreise rückt immer näher. Unser letzter Ausflug führt uns nun in die Hauptstadt, Havanna. Mit über 2 Millionen Einwohnern erwartet uns diesmal wohl eine richtige Großstadt. Havanna liegt in der gleichnamigen Provinz und befindet sich in einem Teil Kubas, den wir bisher noch nicht erkundet haben. Die fahrt dauert vom Hotel aus ungefähr zwei Stunden und führt uns durch flache Landschaften, die durch verschiedene Agaven- und Kakteenarten geprägt und weniger bewachsen sind, als die bisher von uns besuchten Regionen. Während wir uns den Weg entlang des Meeres bahnen, sind am Ufer immer wieder Anlagen zu sehen, die Erdöl fördern. Da wir einen sehr warmen Tag für unsere Tour erwischt haben, machen wir auf halber Strecke einen Stop und gönnen uns, an einer kleinen Bar, den wohl leckersten Pina Colada, den ich bisher getrunken habe. Serviert wurde er in einer ausgehölten Ananas und bestand aus frisch püriertem Ananas- und Kokossaft. 

 

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Bevor wir uns ins getümmel der Großstadt stürzen, machen wir einen weiteren Halt an einer Festung, die sich genau gegenüber von Havanna befindet. Von hier aus hat man einen Ausblick über die ganze Stadt. Wir arbeiten uns die vielen Treppen zur Festung hinauf und werden mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Rechts befindet sich Neu-Havanna, mit vielen Hochhäusern und modernen Gebäuden. Daran schließt sich Zentral-Havanna an, hier sind die Umrisse des Kapitols zu erkennen, umrandet von einigen Wohnhäusern. Ganz links befindet sich schließlich Alt-Havanna, das Ziel unseres heutigen Ausflugs, mit vielen alten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Die komplette Stadt ist zu groß um sie an einem einzigen Tag zu besichtigen.

 

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Im Zentrum der Hauptstadt, genauer gesagt in Alt-Havanna, angekommen, bahnen wir uns langsam den Weg durch die Gassen, umzingelt von vielen alten Gebäuden mit verschnörkelten Balkonen, bis wir zu einem kleinen, mit Palmen bewachsenen Innenhof gelangen. Zu dem Hof gehört außerdem ein kleiner Zigarren- und Rum-Laden, in dem uns eine alte Frau zeigt, wie die kubanischen Zigarren gerollt werden. Im schattigen Innenhof wird uns kubanischer Kaffee, ein Glas Rum und eine Zigarre serviert und ein Einheimischer erklärt uns, wie man richtig Zigarre raucht. Der Kaffee dient dafür, die Geschmacksnerven im Mund vorzubereiten. Anschließend spült man den Mund mit dem Rum aus, um schließlich die Zigarre zu genießen. Das überlasse ich dann aber doch lieber Hermann und bleibe beim Kaffee, der sehr stark und köstlich schmeckt.

 

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Gestärkt vom Kaffee, dem Rum und der Zigarre machen wir uns wieder auf den Weg, um die Altstadt zu erkunden. Überall auf den Straßen sind Menschen, die Karrikaturen von uns zeichnen möchten oder Kostüme tragen, um für Fotos mit ihnen Geld zu verlangen. Im Park verkaufen Einheimische an riesigen Ständen alte Bücher und immer wieder treffen wir auf Gruppen, die die Straßen mit Musik füllen und auf Stelzen tanzen und so die Stadt mit einer ausgelassenen Stimmung füllen.

 

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In Havanna kann man viele Interessante Gebäude, Hinterhöfe und Läden bewundern. So besuchen wir, unter Anderem, eine alte Apotheke, in der man alles Erhalten hat wie es früher war, mit vielen Porzellangefäßen, in denen die Medikamente und Kräuter aufbewahrt werden. Ein paar Straßen weiter finden wir ein kleines Museum, in dem Schiffmodelle ausgestellt sind. Hier interessieren sich allerdings alle Besucher eher für ein Pfauen-Pärchen, welches durch den Innenhof stolziert. Auf dem Weg zu einem Rum-Museum, entdecken wir in einem anderen Innenhof schließlich eine kleine Oase. Alles ist mit Palmen, Bäumen und Ranken begrünt und an der Wand thront ein riesiges Kunstwerk aus Ton, welches mich sehr beeindruckt.

 

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Im Rum-Museum bringt uns eine Kubanerin die traditionelle Rum-Herstellung näher. Sie zeigt uns alte Zuckerrohrpressen und die Fässer, in denen der Rum reift und gelagert wird. Da es sich um ein Havana-Club-Museum handelt, geht es in ihren Erzählungen natürlich auch um die Firmengeschichte und sie zeigt uns verschiedene Produkte, bis hin zum teuersten Rum, der 1700€ pro Flasche kostet. Zum Ende der Führung dürfen wir noch einen 7-jährigen Rum von Havana-Club verkosten, der mir persönlich etwas zu stark ist und im Rachen brennt, den Männern scheint er aber gut zu schmecken.

Neben den vielen kleinen Höfen und Läden hat Havanna aber auch einige große Plätze zu bieten. Rings herum reihen sich sandfarbene Gebäude mit kleinen, hölzernen, blau-lackierten Balkonen und größere, prunkvollere Gebäude, wie das Rathaus, einige Museen, Theater, die Post und auch eine Kirche.

 

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Typisch für das Stadtbild sind nicht nur die sandfarbenen Häuser, sondern auch die vielen Oldtimer, die man in sämtlichen Farben des Regenbogens an allen Ecken sieht. Da es auf Kuba keine Automobilindustrie gibt, fahren auf den Straßen fast ausschließlich die alten Autos, die irgendwann importiert wurden. Vorbei an den bunten Autos, den Straßenkünstlern und vielen Touristen, bahnen wir uns nun den Weg zu einem kleinen, unscheinbaren Restaurant namens "La Bodeguita del Medio". Diese Bar ist sehr beliebt bei Touristen und bekannt, weil sie unter Anderem von Ernest Hemingway gefördert wurde. Was mir an der Bar sofort ins Auge sticht, sind die Wände, an denen tausende Namen stehen. Jeder der in dieser Bar isst, verewigt sich indem er seinen Name an eine der Wände schreibt. Verköstigt werden wir mit einem kubanischen Gericht dessen Name ich nicht kenne. Es gab eine Art Frikassee, aber aus Rind und Geschnetzeltes vom Schwein, dazu Reis und Salat. Gestärkt machen wir uns auf dem Weg zu unserer letzten Station in Havanna, dem Kapitol. Dort angekommen, erwartet uns ein großes Gebäude mit einer riesigen Kuppel, was leider gerade restauriert wird und deshalb von Baugerüsten umringt ist. Dennoch ist es sehr beeindruckend und ein gelungener Abschluss für einen Ausflug in eine wundervolle Stadt und ein noch viel schöneres Land.

 

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